Montag, 25. März 2013

Filmreview: Dead Man Down

Heute bekam ich die Gelegenheit die Münchener Pressevorführung von Dead Man Down vor dessen offiziellem Kinostart zu sehen. In dem Action/Crime/Drama mit Collin Farrell, Noomi Rapace und Terrence Howard in den Hauptrollen geht es um Rache. Und das gleich doppelt. Victor (Collin Farrell) will sich für den Tod an seiner Familie an Gangsterboss Alphonse (Howard) rächen. Und Beatrice (Noomi Rapace) will sich für die Entstellung ihres Gesichts an einem betrunkenen Autofahrer rächen. Klingt klassisch. Ist es auch. Victor benutzt seine Militärausbildung, Sprengstoff und das Vertrauen von Alphonse für seinen Racheplan. Beatrice nutzt Victor. Der hat sich nämlich von Ihr dabei filmen lassen, wie er gerade einen von Alphonse' Männern beseitigt hat und ist jetzt erpressbar. Und weil er ja der Gute ist, erledigt er nicht einfach Beatrice, sondern geht auf die Erpressung ein.
Soweit könnte man aus der Geschichte gut einen Krachbum-Film alla The Specialist machen aber der Regisseur (Niels Arden Oplev) hat's zum Glück besser hingekriegt. Irgendwie schafft es der Film zwischen Hollywood und Arthouse durchzubalancieren, ohne dabei je abzustürzen. Mal geht es um die aufkeimende Beziehung zwischen Beatrice und Victor, dann wieder um den Schmerz Victor's über den Verlust seiner Frau und seiner kleinen Tochter. Und gerade wenn es einen zu langweilen droht wird dann der recht intelligent ausgedachte Racheplan fortgeführt oder es kommt zu ein wenig Action. Erst am Ende geraten beide Seiten der Medaille ein wenig zu lang und man hätte sich vielleicht 10 Minuten weniger Film und einen nicht ganz so typischen Hollywoodschluss gewünscht.
Collin Farrel spielt solide, was ihm natürlich einfach fällt weil er immer das gleiche spielt. Trotzdem hätte ich mir hier eine andere Besetzung gewünscht. Für einen gebrochenen aus Ungarn stammenden Ingenieur hat er vielleicht einen etwas zu gut durchtrainierten Körper und etwas zu wenig Mimik. Wie wär's zum Beispiel mit Jason Isaacs gewesen? Naja, vielleicht nächstes mal. Noomi Rapace passte dagegen super, die Szene als sie Victor erpresst fand ich unglaublich gut. Das einzige, was mich an der Rolle gestört hat, war die viel zu harmlose "Entstellung" ihres Gesichts. Das sah mehr aus wie ein mißglückter Schminkversuch als eine Narbe die einen fürs Leben zeichnet. Dass darauf spielende Kinder mit Häme und Steinewerfen reagieren nehme ich der Geschichte einfach nicht ab. Ich würde gern Terence Howard für seine gute Leistung loben (denn gut war sie)  aber er bekam mal wieder viel zu wenig screen time um wirklich Eindruck zu hinterlassen.

Alles in allem kann ich den Film jedem empfehlen der nicht alle fünf Minuten eine neue Actionszene braucht und irgend etwas zwischen Popcorn- und Anspruchskino sucht. Dead Man Down hat eine Spiellänge von 113 Minuten und läuft am 4. April in Deutschland an.

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