Freitag, 29. März 2013

Alle Jahre wieder: Streit ums Tanzverbot

Gerade habe ich wieder, wie zu erwarten war, einen Artikel über das Karfreitags-Tanzverbot auf Spiegel Online gefunden (http://bit.ly/YOsZnq) Da liest man von eine Gruppe namens Hasenfest die das Motto Ich lass dich beten - lass du mich tanzen! propagieren, damit sie die religiös begründete Beschneidung ihrer Grund- und Freiheitsrechte nicht länger hinnehmen müssen. Die Grünen und natürlich die Piraten laufen mit Mahnwachen, stillem Abzappeln und anderen Protestaktionen Sturm gegen diese offensichtliche Bevormundung des mündigen Bürgers durch den deutschen Staat. Das Motto hier: einsam statt gemeinsam.
Wie schön. Das ist Demokratie, wie sie im Buche steht. Zumindest in der Politik von Aristoteles - und darin kommt sie nicht so gut weg. Nicht Vernunft, sondern Eigennutz ist das was zählt. ICH will an dem Tag tanzen, also lass mich, Gemeinschaft. ICH interessiere mich nicht für Kirche. Also halt sie von mir fern, Gemeinschaft. ICH brauche keine Besinnlichkeit. Also zwinge sie mir nicht auf, Gemeinschaft. einsam statt gemeinsam.
Dem ein oder anderen würde wohl ein wenig Besinnung ganz gut tun, dann käme er vielleicht ja mal auf die Idee, die hinter diesen Regeln steckt. Nämlich die, unser soziales Gefüge zu stärken, indem man gemeinsam an ein paar Tagen im Jahr die Füße still hält. Wörtlich gesprochen. Sicher fällt das manchen schwerer als anderen. Aber an anderen Tagen fordern genau diese Leute gemeinschaftliches Verständnis für einen Himmel voller Feuerwerkskörper, Innenstädte voller Kamelle und Festzelte voller Besoffener. Und das mit
Recht. (Silvester, der wohl größte Partytag des Jahres ist übrigens soweit ich weiß ursprünglich ein kirchlicher Gedenktag).
ICH bitte euch jetzt um ein wenig mehr Gemeinschaftssinn. Jeder braucht Besinnung, jeder braucht Ruhe. Und besser ist es doch, dazu gemeinsam die Möglichkeit zu haben. Lasst doch einfach mal den christlichen Ursprung dieser Regelung außer acht, der interessiert doch kaum noch einen Politiker und schon gar nicht eure Arbeitgeber, die dazu gezwungen werden, euch an dem Tag frei zu geben. Seht es als das, was es ist. Für euch persönlich vielleicht ein Verzicht, für die Gemeinschaft aber ein Gewinn. Vernunft statt Eigennutz.  Gemeinsam statt einsam.

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